... Natalie und Martin von Von Freude



































Natalie und Martin sind eigentlich ziemliche Weinliebhaber. Wie sie auf die Idee gekommen sind, ein Bier namens Ale Primeur zu machen, erzählen Sie uns im Interview in der Hamburger Speicherstadt.



Was bringt Ihr zum Hallo Frau Nachbar Markt mit?



Bier. Gutes Bier.

 Dazu gibt es eine kleine Anekdote. Als wir unsere ersten 90 Liter bernsteinfarbenes Bier fertig abgefüllt hatten, hatten wir noch keinen Namen. Irgendwas musste aber auf den Etiketten stehen und so landete das Label ‚Gutes Bier‘ auf den ersten Flaschen. Gutes Bier ist es natürlich heute noch. Aber der Name ist jetzt anders: Von Freude. Das bringen wir mit zum Hallo Frau Nachbar Markt und wir freuen uns schon wahnsinnig. Wir wollten letztes Jahr schon dabei sein und sind leider mit der Produktion nicht fertig geworden. Es stand alles, außer dass unser Bier noch nicht fertig war. Die Gärung war noch nicht durch. Der Natur kann man aber nicht auf die Sprünge helfen und somit waren wir als Besucher da. Deswegen freuen wir uns umso mehr, am 4. Mai dabei zu sein!



Was ist das Besondere an Von Freude?



Es ist mit viel Liebe und mit frischen und natürlichen Zutaten gemacht. Außerdem wird es nur in kleinen Mengen gebraut. Das Thema Freude finden wir als Leitmotiv gar nicht verkehrt. Wir wollen, dass das Bier insgesamt harmonisch ist, und die Leute es genießen können. Wir richten uns nicht nach einem bestimmten Bierstil. Sonst läuft man Gefahr, dass alle dasselbe machen. Wir machen ein Bier, worauf wir richtig Lust haben. Daneben entwickeln wir weiter an neuen Rezepten, die wir dann brauen. Am Ende möchten wir Biere für alle Geschmäcker in unserem Programm haben.



Wie seid Ihr auf die Idee gekommen?



Wir wurden aufgeweckt durch eine Dokumentation, die wir im Fernsehen gesehen haben. Es ging um den Zustand der deutschen Brauindustrie. Da gibt es Kunststoffe, die ins Bier gemischt werden, um es zu filtern. Dann gibt es sogenannte Farbebiere. Man kann das von der Konsistenz mit Schuhcreme vergleichen. Diese Malzextrakte werden als Farbstoff eingesetzt, um aus einem hellen ein dunkles Bier zu machen. Trotz Reinheitsgebot sind diese Zusätze nicht deklarationspflichtig und man findet solche Dinge in fast allen industriell hergestellten Bieren, selbst bei mittelständischen Brauereien. Das ist nichts für uns und wir dachten, das geht doch bestimmt auch in lecker und das wollen wir selbst machen. Dann ging es ziemlich schnell. Wir haben einfach einen 20 Liter Topf bei Familia im Angebot gekauft und am heimischen Herd losgelegt.



Für was dürfen Eure Nachbarn bei Euch klingeln?



Wenn ihnen mal das Malz ausgegangen ist geben wir Ihnen auch gerne was ab. (lachen). Ja, Treberbrot können sie auch immer kriegen. Wenn sich das Bier nämlich selbst filtert, bleibt ausgewaschenes Malz übrig und daraus kann man furchtbar leckeres Brot backen. Gesund ist es auch. Ich könnte mir richtig gut eine Tauschnachbarschaft vorstellen. Dann würden wir Marmelade gegen Brot tauschen und so weiter.

vonfreude.de

Fotos: Nina Struve, Text: Lena Bücker