...Tilo und Christopher von den Kinderkofferklängen



































Tilo und Christopher studieren. Archäologie, Sport, Kunstgeschichte und so. Zwei Aspekte daran haben sie allerdings zu ihren Kinderkofferklängen gebracht: Sie ziehen gerne um die Häuser (Archäologie) und stöbern auf Märkten und Dachböden nach Schätzen (Kunstgeschichte). Dadurch gelangen die beiden an alte Ölschinken, Retro-Roboter oder lustige Emaille-Werbetafeln für ihre Buden, aber eben auch an alte Koffer: Cassettenkoffer, Lederkoffer, Schreibmaschinenkoffer, ... Daraus basteln sie mit viel Geschick und Stil ihre transportablen Musikanlagen. Eine tolle Idee, die sie schon auf's Dockville, in diverse Magazine und letztendlich zu uns gebracht hat.

1) Was bringt Ihr uns Schönes mit zu Hallo Frau Nachbar?

Kinderkofferklänge. Wir bauen Kinderkoffer und andere Unikate zu mobilen Soundsystemen um. Die Lautsprecher starten in unseren Kunstwerken ihre zweite Karriere, denn sie werden aus Heimanlagen recycelt, technisch überprüft, auf Hochglanz gebracht und wieder verbaut. Dadurch erhält jeder Koffer seinen eigenen individuellen Klang und wird zum Einzelstück.

2) Was ist das Besondere an Kinderkofferklänge?

Die Koffer sind alt. Gebraucht. Jeder erzählt eine Geschichte. Das macht sie so wertvoll. Die schönsten Koffer sind die, mit denen die Besitzer unbezahlbare Erinnerungen verknüpfen. Wir machen daraus ein persönliches Kunstwerk - ob das nun mit Alf, Slayer oder Morrissey zu tun hat. Und ja: natürlich mit Klinkestecker für unromantische MP3-Player und Smartphones.

3) Wie seid ihr auf die Idee gekommen?

Mobile Boxen sind einfach fast immer Ramsch: billig und scheiße oder teuer und somit völlig unpraktisch. Wir hören einfach gerne Musik im Schanzenpark oder ziehen mit ein paar Bierchen los, da finden wir mit unseren Koffern immer schnell Freunde. Spontane Flashmobs, aber auch den Klassiker mit dem Eimer Wasser aus dem Fenster: Mit uns erlebt man was.

4) Für was dürfen Eure Nachbarn bei Euch klingeln?

Alles! Neulich hatte sich ein Nachbar ausgeschlossen und bei uns führt so ein Schacht zu einem Fenster in seinem Flur. Da ist er dann reingeklettert und original mit einer Duschgelverpackung bei sich eingebrochen. Mit einer anderen Nachbarin haben wir uns einen Staubsauger geteilt. Bei einem hat Christopher mal gegen Bier den Hochzeits-DJ gemacht. Wir bekommen oft Stoffreste von einem Polsterer in der Straße. Und dann natürlich Handwerkskram und zusammen skaten, chillen und grillen.

www.kinderkofferklänge.de / www.facebook.com/Kinderkofferklaenge

Fotos © Nina Struve, Text: Jannes Vahl